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Die drei positiven Seiten des Stress
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Was die meisten Menschen nicht über Stress wissen
Stress verursacht ein positives Gefühl: Der Körper schüttet einen Hormoncocktail aus Adrenalin, Endorphinen, verschiedenen anderen Stoffen und körpereigenen Morphinen aus. Der Mensch fühlt sich wach, leistungsbereit und entscheidungsfreudig. Und das wirkt sich so aus:
Die soziale Seite des Stress
In stressigen Situationen neigen Frauen dazu, sich ganz besonders um andere zu kümmern. Sie schenken ihnen ihre Aufmerksamkeit und Zuwendung. Zudem sind sie bereit, die zu beschützen, die ihnen nahe stehen. Geradezu sprichwörtlich ist die zornige Mutter: Wer ihre Jungen angreift, muss mit heftiger Gegenwehr rechnen. Stress dämpft die Furcht und macht mutiger. In Gefahrensituationen den Nachwuchs zu schützen, scheint ein Relikt aus der fernen Vergangenheit zu sein. Forscher glauben, dass das Bindungshormon Oxitocin eine wichtige Rolle dabei spielt. Es macht nicht nur furchtloser, sondern hilft den Herzzellen, sich zu regenerieren.
Auch bei Männern lässt sich ein intensiveres Sozialverhalten in Stresssituationen nachweisen. Beide Geschlechter profitieren: In einer Untersuchung wurden 846 Probanden über mehrere Jahre begleitet. Sie alle hatten zu Beginn der Untersuchung schwierige Situationen erlebt, wie den Tod des Partners oder einen Einbruch.
Fünf Jahre später war das Sterberisiko um 30 Prozent gestiegen – aber nur bei denjenigen, die es versäumt hatten, anderen zu helfen. Forscher Michael Poulin schließt daraus, dass uneingennütziges Verhalten die negativen Auswirkungen von Stress neutralisieren. Wichtig dabei ist eine grundsätzlich positive Grundhaltung gegenüber den Mitmenschen. Menschenverächter sind von dem positiven Zusammenhang ausgeschlossen.
Stress als Energizer
Stress kann zu Leistungsabfall und zu Depressionen führen – oder zu Wachheit bis in die Haarspitzen. Psychologe Salvatore Maddi hat in den 80er Jahre die Umstrukturierung einer Firma begleitet, bei der fast die Hälfte der Mitarbeiter freigesetzt wurden. Seine Beobachtung: Etwa zwei Drittel reagierten mit dem beschriebenen Leistungsabfall, ein Drittel blühte auf. Maddi führte die Beobachtung auf die Haltung der Betroffenen zurück: Wer in der Veränderung eine Herausforderung und eine Chance sehen konnte, profitierte vom Stress. Das erfolgreiche Drittel wurde aktiv, brachte sich ein und erkannte in der Veränderung eine Chance, etwas zu lernen.
Stress macht stark
Im Grunde ist es eine Binsenweisheit: Wer eine schwierige Situation bewältigt hat, kann bei der nächsten Gelegenheit auf seine Erfahrungen zurückgreifen. Wissenschaftler der University of Minnesota haben Menschen untersucht, die bereits als Schüler gejobbt haben. Als sie mit 20 Jahre ins Berufsleben eintragen, waren sie gesunder und für die Belastungen besser gerüstet als ihre Kollegen.
Menschen können sogar große Schicksalsschläge bewältigen. Ihre seelische Zerstörung ist keinesfalls abgemacht. Forscher um Mark Seery von der University at Buffalo haben in einer Längsschnittstudie mehr als 2.000 Erwachsene befragt. Einige hatten erhebliche Widrigkeiten wie finanzielle Probleme oder Naturkatastrophen erlebt und waren dennoch zufriedener und hatten weniger psychische Probleme als andere, die keine oder viel weniger schwierige Bedingungen erlebt hatten. Stress kann stark machen. Die Einstellung und der Umgang mit dem Stress machen den Unterschied.
Sinn oder Happiness?
Ist ein Leben voller Stress und Widrigkeiten ein weniger gelungenes? Untersuchungen weisen in eine andere Richtung. Zwar macht Stress nicht gerade glücklich, aber häufig verleiht er dem Leben Sinn. So kommt es, dass Stress mit einer höheren Lebenszufriedenheit korreliert.
Verabschieden wir also den Traum vom Leben unter Palmen am blauen Meer – im Hier und Jetzt haben wir größere Chancen auf Zufriedenheit und Sinn.