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Elefant oder Mücke: Wie Interpretation Wahrnehmung & Emotionen beeinflusst und Kraft kostet.
CHANGE 4 SUCCESS | Change Management Training Coaching Mediation
Viele Menschen reagieren beruflich wie privat mit starken Emotionen auf kommunikative oder sonstige Herausforderungen. Da wird aus einer Mücke ganz schnell mal ein Elefant.
Warum ist das so?
Unser Gehirn spielt uns einen Streich. Das Gehörte und Gesehene wird direkt mit unseren langjährig gemachten Erfahrungen und Glaubenssätzen verglichen, darauf basierend interpretiert und - schwuppdiwupp - in eine vermeintlich passende gedankliche Schublade einsortiert.
Die emotionale Bewertung läuft zeitlich der sachlichen voraus: Sie spielt sich in wenigen Millisekunden ab. Bevor wir einen klaren Gedanken fassen können, kocht der Puls. Die emotionale Ebene überlagert die rationale Ebene.
Die rationale, sachliche Ebene bildet nur die 20%-ige Spitze des kommunikativen Eisberg. Die emotionale Ebene, auf der sich die Beziehung zwischen Sender und Empfänger der Nachricht abspielt, nimmt den 80%-igen Anteil unter der Wasseroberfläche des Eisbergs ein. Sie hat also ungleich grössere Bedeutung.
Bei speziellen Herausforderungen oder kommunikativen Unstimmigkeiten entsteht daher schnell ein innerer oder äußerer Konflikt. Zumindest jedoch häufig Frustration und Ärger.
Stopp!
Bevor die Wellen sich überschlagen: Wie wäre es an dieser Stelle, das Gehörte und Gesehene einfach und ganz neutral zu betrachten - rational anstatt emotional - und sich ganz auf die Spitze des Eisbergs zu konzentrieren? Nur den Fokus zu legen auf ZDF: Zahlen - Daten - Fakten, wie wäre das?
Die kleine Prüfung:
- Was genau ist der Sachverhalt?
- Was genau ist der Inhalt?
- Was genau ist das Ziel?
- Worum geht es eigentlich genau?
Die Logischen Ebenen der Wahrnehmung (nach Robert Dilts) sind eine gute Hilfe, um das "Worum geht's genau?" zu klären:
- Führen wir uns in unserer Identität angepikst?
- Geht es um Werte & Überzeugungen?
- Sprechen wir über Fähigkeiten & Kompetenzen?
- Geht es ums Verhalten?
- Oder handelt es sich um Rahmenbedingungen?
Diese Prüfung führt häufig zu der Erkenntnis, dass mindestens einer dieser Punkte unklar ist und von uns in eine - möglicherweise vollkommen falsche - Richtung interpretiert wurde.
Nehmen wir das vielzitierte Beispiel "Die Ampel ist grün." Will der Beifahrer der Fahrerin tatsächlich sagen, dass sie eine schlechte Autofahrerin ist? Oder hat er selbst möglicherweise einfach Angst, zu spät ins Büro zu kommen? Wir wissen es nicht!
Fakt ist: Die Ampel ist grün. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist die Spitze des Eisbergs. Alles darüberhinausgehende sind Interpretationen und Mutmaßungen, die sich unter der Wasseroberfläche des Eisbergs abspielen, sich dort verselbständigen und für Tumult sorgen.
An dieser Stelle hilft:
- Konsequent bei "ZDF" bleiben
- Strikt auf Sache, Inhalt und Ziel konzentrieren
- Interpretationen bewusst ausklammern und nichts - gar nichts! - persönlich nehmen
- Unklare und fehlende Informationen sachlich hinterfragen
Das gelingt ideal mit einer Ich-Botschaft. Diese schildert
- Wahrnehmung ("Ich sehe, höre, verstehe…")
- persönliches Gefühl ("…ich bin irritiert, verwirrt, verunsichert, …")
- dahinterstehende Bedürfnisse ("mir ist wichtig, zu verstehen, sicher zu gehen, Gewissheit zu haben, …, daher brauche ich … ")
- und schliesst mit Wunsch oder Bitte ("Sei so gut mir das nochmal zu erklären, … die Zielsetzung zu erläutern, den Hintergund zu erleuchten …").
Dabei macht natürlich auch immer der sprichwörtliche "Ton die Musik" und bestimmt mit über den Erfolg der Ich-Botschaft.
Mit diesem kleinen Trick aus der Transaktionsanalyse machen Sie schnell aus einem vermeintlichen Elefanten wieder eine Mücke und gehen konstruktiv mit Emotionen um - Ihren eigenen und denen anderer Personen.
Sie schonen Ihre Kräfte und Ihre Nerven, ermöglichen sich und anderen, in der Kommunikation das Gesicht zu wahren und leisten einen intensiven Beitrag zur positiven Stärkung der Beziehung zu Ihrem Gesprächspartner.
Viel Spaß beim Ausprobieren!