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Evolution in der Führung: Tipps aus der Forschung für Leader mit Gestaltungswillen
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Hat die Führung wirklich ausgedient? Ist das Führen und Folgen nicht etwas sehr Menschliches?
Wir meinen: Selbstverständlich sollen Führungskräfte ihren Bereich gestalten. Und selbstverständlich brauchen sie dazu Einfluss und Autorität. Verändert hat sich die Art und Weise, wie Führungskräfte Einfluss gewinnen und ihre Autorität legitimieren.
Wenn das Diktat von oben nach unten ausgedient hat, sind alternative Mittel und Wege nötig. Das Magazin managerSeminare hat bei den Evolutionsforschern recherchiert und sagt:
Was in unseren Büros passiert, unterscheidet sich kaum von den Handlungsmustern unserer Vorfahren, als sie noch in Stämmen gelebt haben.
7 Führungstipps aus der Verhaltensforschung:
1. Durch die Brille der Verhaltensforschung sehen
Wo Menschen zusammen kommen, entstehen soziale Gefüge. Menschen mögen sich. Sie können miteinander oder auch nicht. Zuneigung und Abneigung, Koalitionen und Konkurrenz gehören zum Alltag.
Achten Sie als Führungskraft darauf, wie sich ihre Mitarbeiter verhalten: Wer nimmt wie viel Raum ein? Wer schaut wen an und wer wendet sich von wem ab? So gewinnen Sie wertvolle Informationen, die Ihnen dabei helfen, richtige Entscheidungen zu treffen.
2. Fragen Sie nach dem Weshalb
Das Verhalten Ihres Mitarbeiters mag ihnen merkwürdig vorkommen: Sie können dennoch sicher sein, dass es einen Zweck verfolgt. Wenn Sie also Zustimmung oder Widerspruch, Ausweichen oder Taktieren beobachten, fragen Sie sich, wie das Verhalten motiviert ist, und was der Handelnde davon hat.
3. Hierarchien annehmen
Auch wenn der Zeitgeist etwas anderes suggeriert: Menschen haben ein Hierarchiebedürfnis. Sie bilden Rangfolgen aufgrund von Kompetenz, Ansehen oder Stärke.
Für die Stabilität einer Gruppe ist dies nötig, denn dauernde Auseinandersetzungen kosten zu viel Energie. Rangfolgen machen eine Gruppe leistungsfähiger. Geben Sie deshalb Rangfolgekämpfen und Imponiergehabe in gewissem Maße Raum.
4. Sich lausen lassen
Wir leben von Beziehungen. Damit ergeht es uns Menschen nicht anders als unseren Verwandten bei den Affen. Fehlen Beziehungen, bekommen wir Depressionen. Umgekehrt sorgen gute Beziehungen für Vertrauen und verbessern die Zusammenarbeit.
Gestehen Sie Ihren Mitarbeitern einen Tratsch in der Kaffeeküche oder ein privat motiviertes Treffen im Büro zu. Es sind Rituale, die die Beziehungen fördern. Am Ende profitieren Sie alle davon.
5. Auch mal lausen
Bei den Affen lausen die Rangniederen die Ranghöheren. Wer wen laust, zeigt den sozialen Rang an.
Doch gelegentlich lausen auch die führenden Affen die Rangniederen. Sie zeigen auf die Art Wertschätzung und gewinnen an Ansehen in der Gruppe.
Zeigen Sie auch als Chef Zugehörigkeit, indem Sie sich Ihren Mitarbeitern zuwenden und sich gelegentlich auf ein Schwätzchen einlassen.
6. Führung begründen
Ihre Position als Führungskraft wird Ihnen eingeräumt. Ansehen und Autorität müssen Sie sich verdienen. Fachkompetenz und soziale Fähigkeiten helfen Ihnen dabei.
Nehmen Sie Ihre Positionen ein, damit sich keine inoffiziellen Hierarchien bilden. Vermeiden Sie jedoch Machtdemonstrationen.
7. Ihrer Natur vertrauen
Der Affe steckt tief in uns Menschen. Das ist nicht weiter schlimm, so lange nicht Stress ausbricht oder wir uns bedroht fühlen. Dann kann das Tierische in uns überhand nehmen und wir reagieren aggressiv.
Nehmen Sie die Natur des Menschen hin. Auf Dauer ist es anstrengend, ständig dagegen anzugehen.
Quelle: Tutorial: Führungstipps aus der Evolutionsforschung, managerSeminare Heft 224, November 2016.