Have any questions?
+44 1234 567 890
Fehler-Radar: Achtsamkeit in der Wahrnehmung
CHANGE 4 SUCCESS | Change Management Training Coaching Mediation
Achtsamkeit in der Wahrnehmung: Ein Fehler-Radar für Ihr Team
Die Wahrnehmung vieler nutzen. Hinderliche Gruppendynamiken vermeiden. Wie geht das genau? Das Thema "Achtsamkeit" ist Ihnen sicher schon begegenet, besonders im Kontext der Stressbewältigung. Gleichermaßen hilfreich ist die Achtsamkeit, um Fehler aufzuspüren oder zu vermeiden.
Aus Erfahrung weiß jeder: Ein hektischer Geist stolpert von einer Falle in die nächste. Er macht viele Fehler. Dass der Fokus auf das Hier und Jetzt seine Fehlerrate senkt, lässt sich leicht nachvollziehen.
Wenn nun aber die Fehlerrate einer Gruppe sinken soll, kommt eine Dimension hinzu. In Gruppen wirken verschiedene Dynamiken und Verhaltensmuster wie sich auf andere verlassen oder Gruppenerwartungen erfüllen. Sie beeinflussen das Verhalten der Mitarbeiter und lassen die Fehlerrate in die Höhe schnellen. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: "Top Team Performance: 5 Funktionen & 5 Dysfunktionen" Welche Möglichkeiten haben Sie, dem zu begegnen?
Fehlervermeidung in zwei Schritten
1. Die Wahrnehmung steuern
In Atomkraftwerken oder Chemieunternehmen können selbst kleine Fehler Katastrophen auslösen. Eine Laissez-faire-Haltung verbietet sich von selbst. Den Verantwortlichen in Hochrisiko-Organisationen muss es ein Anliegen sein, Fehler generell zu vermeiden. Solche Unternehmen werden damit zu Pionieren und Vorbildern im Umgang mit Komplexität, Unsicherheit und Risiken.
Im Praxis-Vergleich fallen solche Unternehmen positiv auf, die kollektive Achtsamkeitsrituale etablieren und üben. Stellen Sie sich als Beispiel einen Flugzeugträger vor: Die Kollegen treffen sich und suchen den Flugzeugträger in kleinsten Einheiten ab. Jede Abweichung wird aufgenommen und ins Gespräch gebracht: Was hat der Fleck hier zu bedeuten und die Schraube dort? Wo riechen, sehen oder hören die Kollegen etwas Ungewöhnliches?
Rituale wie diese haben nur dann Sinn, wenn sich die Kollegen frei und ermutigt fühlen, ihre Beobachtungen zu teilen und zur Diskussion zu stellen. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: "Psychological Safety: Mitarbeiter = Mitdenker & Mitgestalter"
Aufmerksamkeitsrituale treffen keine Aussagen darüber, was wichtig ist. Vielmehr liefern sie eine Struktur, innerhalb der Beobachtungen gesammelt und in einem sozialen Prozess mit Sinn hinterlegt werden.
Die Logischen Ebenen der Wahrnehmungspyramide nach Robert Dilts helfen dabei, der Achtsamkeit in der Wahrnehmung eine Struktur zu geben.
2. Die Interpretation gestalten
Nicht nur die Wahrnehmung als solche, auch ihre Verarbeitung lässt sich strukturieren. Feuerwehren etwa arbeiten so. Bei einem Einsatz ordnen Feuerwehrleute ihre Beobachtungen nach diesem Muster ein und steuern so die Kommunikation mit ihren Kollegen:
- Situation: Wie sehe ich die Situation?
- Task: Was müssen wir aus meiner Sicht tun?
- Intention: Dies denke ich aus folgendem Grund.
- Concern: Darauf müssen wir nach meiner Meinung achten.
- Calibrate: Sagt mir jetzt, was ihr denkt.
Ein Kommunikations- und Bewertungsmuster will vermeiden, dass die Wahrnehmung und ihre Einordnung vom Zufall oder dem Blickpunkt eines einzelnen abhängt. Vielmehr soll dieser Prozess bewusst gestaltet werden. Muster wie diese fördern die Disziplin, auch unter Stress und in emotionsgeladenen Situationen geordnet zu kommunizieren.
Fünf Empfehlungen für die Fehlerminimierung
So unterstützt Sie die Achtsamkeit, Fehler zu vermeiden:
- Beschäftigen Sie sich auch mit kleinsten Fehlern. Sie sind das Fenster zum System.
- Interessieren Sie sich für das Hier und Jetzt. Misstrauen Sie Plänen und Erwartungen.
- Vermeiden Sie vorschnelle Vereinfachungen. Setzen Sie besser auf vielfältige Perspektiven.
- Seien Sie darauf vorbereitet, dass etwas Ungewöhnliches passiert. Schulen die Fähigkeit, erfinderisch zu reagieren.
- Lassen Sie die Entscheidung dort, wo aktuell das beste Wissen liegt. Übergehen Sie nötigenfalls die Hierarchie.
Der Gewinn der Achtsamkeit ist ein facettenreiches Bild von der Wirklichkeit. Der regelmäßige Austausch im Team über die unterschiedlichen Beobachtungen macht es den Beteiligten leichter, verschiedene Perspektiven einzunehmen und zu nutzen.
Quelle:
Von der individuellen zur kollektiven Achtsamkeit, wirtschaft + weiterbildung, Heft 10 / 2019. Seiten 17-22