Wie viel Zeit haben Sie: zehn Minuten, eine Woche oder einige Monate?
Drei Impulse für jeden Bedarf.
1. Wenn Sie zehn Minuten haben
Eintauchen in einen glücklichen Moment
Rufen Sie sich einen schönen Moment des vergangenen Jahres in Ihr Gedächtnis zurück. Tauchen Sie noch einmal in diesen Moment ein: Wo haben Sie sich aufgehalten? Was haben Sie gesehen, gehört, gefühlt, geschmeckt? Wer war dabei?
Stellen Sie sich vor, Sie würden einen Film drehen: Was würde der Zuschauer zu sehen bekommen?
Spüren Sie der positiven Emotion nach, die Sie durchströmt. Was an diesem Moment hat Sie so glücklich gemacht? Können Sie etwas davon auch in Ihrem Alltag leben?
Quelle: Die Glücksmomente aus: M. Wehrle: Die Coaching-Schatzkiste, managerSeminare, 2016.
2. Wenn Sie eine Woche haben
Bewegung macht glücklich
Gehen Sie am Abend spazieren. Auch wenn Ihnen der Impuls wenig aufregend erscheint: Er funktioniert – und zwar deshalb:
Bereits mäßige körperliche Bewegung reduziert Stress und Angst. Es gehört zu den biochemischen Tatsachen, dass sich Bewegung auf die Stimmung auswirkt. Der Grund dafür ist die Wechselwirkung zwischen dem Muskelstoffwechsel und dem Limbischen System in unserem Gehirn. Das Limbische System ist für unser Gefühlsleben wichtig.
Beeindruckend dabei: 10 Prozent der Nervenfasern in der Muskulatur sind nötig, um den Muskel zu bewegen. 40 Prozent steuern die Blutversorgung und der Rest ist für die Kommunikation mit dem Gehirn zuständig.
Bewegung macht glücklich. Ein Mangel an Bewegung macht unglücklich. An Menschen lässt sich dies ebenso beobachten wie an Tieren: Um ihre Bewegungsmöglichkeiten beraubt, werden sie depressiv.
Machen Sie deshalb am Abend wenigstens eine Runde um den Block, wenn sie keinen Sport auf dem Plan haben. Es kommt gar nicht darauf an, Rekorde zu brechen. Genießen Sie einfach den Moment und die Auszeit.
Quelle: Sport ohne Krampf. Bewegung macht glücklich. Wie die Muskeln unsere Stimmung beeinflussen. Aus: Glück ist kein Zufall von Dr. Eva Gesine Bauer und Dr. Wilhem Schmid-Bode, Graefe und Unzer.
3. Für die lange Sicht
Dem eigenen Rhythmus folgen
Den Unterschied zwischen den Früh- und Spätaufstehern, den Nachtigallen und den Lerchen, haben wir ja inzwischen begriffen. Doch die Unterschiede im Zeitempfinden der Menschen geht noch viel weiter: Sind Sie ein polychromer oder ein monochromer Zeittyp?
Sie sind monochrom veranlagt, wenn ...
Für Monochrome ist der Fluss der Zeit eine Linie. Die Zeit vergeht, Sekunde um Sekunde, unwiederbringlich.
Sie fühlen sich ihren Aufgaben verpflichtet und sie wollen sie pünktlich und zuverlässig abliefern. Deshalb gehen sie konzentriert ans Werk. Monochrome sind dann am produktivsten, wenn sie konzentriert an einer Aufgabe arbeiten dürfen. Laufende Unterbrechungen bedeuten für sie höchsten Stress.
Wenn Sie sich als Monochromen erkennen, achten Sie langfristig auf einen Arbeitsplatz, der Ihrem Arbeitsstil entgegenkommt. Von einem Leben als Auktionator haben Sie sicher nie geträumt. Eine Auktionssoftware zu entwickeln – schon eher ….
Von Ermutigung von außen sind Sie nicht allzu sehr abhängig. Sie freuen sich darüber, einen guten Job abzuliefern. Wenn eine Aufgabe an Sie herangetragen wird, vereinbaren Sie am besten gleich einen Abgabetermin und machen die Prioritäten des Auftrags klar.
Seien Sie sich Ihres hohen Qualitätsanspruchs bewusst. Nicht selten ist Perfektionismus die passende Umschreibung. Achten Sie darauf, dass Sie nicht für drei Prozent Verbesserung endlos viel Zeit investieren. Gestatten Sie sich in Ihrem Arbeitsprozess zudem die Frage, ob nicht ein anderer Weg zum Ziel der bessere ist. Ihnen könnte es passieren, dass Sie einen einmal eingeschlagenen Weg einfach beibehalten, obwohl ein anderer viel günstiger ist.
Sie sind ein polychromer Zeittyp, wenn ...
Ihnen liegt es, wenn Dampf im Kessel ist. Mit mehreren Projekten zugleich fühlen Sie sich am wohlsten. Sie mögen ganz einfach die Abwechslung. Und Sie mögen die Menschen. Der Kontakt zu den anderen, ist Ihnen wichtig.
Genau genommen könnte es Ihnen passieren, dass Sie um der guten Beziehung willen, den Anspruch an die Exaktheit etwas zurückschrauben. Auch die Termintreue ist Ihnen nicht das höchste Gebot. Sie finden, ein gutes Ergebnis ist doch viel wichtiger als das Abgabedatum. Zeit ist schließlich eine dehnbare Größe.
Deutschland und die USA gelten als typisch monochrome Zeitkulturen. Deshalb kann es sein, dass Sie hier und dort auf Unverständnis stoßen. Wenn Sie nicht gleich nach Frankreich oder Südamerika auswandern wollen, wo Ihr Zeitstil der dominierende ist, achten Sie darauf, nicht zu viel zu versprechen. In Ihrer Begeisterung sagen Sie manchmal zu viel zu. Bedenken Sie: Sie keinen drei Aufgaben nebeneinander erledigen – keine davon sollte jedoch sehr wichtig sein. Eine Prioritätenliste ist ein wertvolles Hilfsmittel für Sie.
Sie können etwas, das Monochrome schlicht in den Irrsinn treibt: Sie können mit Störungen und Unterbrechungen umgehen. Suchen Sie sich eine Position, auf der Ihre Neigung zu einer Stärke wird. Machen Sie etwas daraus.
Quelle: Marion und Werner Tiki Küstenmacher, Simplify Your Life. Endlich mehr Zeit haben. Campus Verlag.