„So kann ich denken!“ Innovative Ideen brauchen lichte Räume: Raumkonzepte für kreatives Arbeiten
Von Ira Rueder, CHANGE 4 SUCCESS
Es war auf einem Event für Führungskräfte. „Wenn Sie bei uns durch die Etage laufen, sind die Büros überwiegend leer“, erzählte die Vorstandsfrau. Die Art und Weise, wie Menschen zusammen arbeiten hat sich verändert – auch in ihrem Haus, einem Traditionsunternehmen der Versicherungswirtschaft. Längst lebt man auch dort vom Wissensaustausch, arbeitet in Projekten und in Projektgruppen.
Die Unternehmensleitung des Versicherungsunternehmens entschied sich deshalb für einen Umzug – weg von der seit Jahrzehnten vertrauten Hamburger Adresse mit dem guten Klang hin zu gemieteten Räumen.
Die Entscheider hatten alle vernünftigen Gründe auf ihrer Seite: Ein dauerhafter Leerstand ist viel zu teuer. Das kann sich kein Unternehmen leisten. Auch die Idee, das Gebäude umzugestalten, wurde verworfen. Ein modernes Bürokonzept hätte sich kaum mit der bestehenden Achitektur umsetzen lassen.
Die Entscheider wollten sich nicht mit Kompromissen zufrieden geben, sondern ihre Sache gleich richtig machen: Ästhetisch, luftig, kreativ sollten die neuen Räume sein. Mit großen Flächen und Platz für OpenSpaces.
Neue Büros – ein Change-Projekt
Dann geschah etwas, womit keiner gerechnet hatte: Nach und nach wurde den Mitarbeitern bewusst, dass sie in Zukunft keinen festen Büro-Arbeitsplatz mehr haben würden. Schluss also mit eigenem Schreibtisch, Fotos und Zimmerpflanze. Auf den Fluren wurde dies zum beherrschenden Thema. Die Leitung musste reagieren.
Schließlich half ein befreundetes Unternehmen aus, das den Wandel hin zu einem neuen Bürokonzept bereits vollzogen hat. Seither besuchen Gruppen des Versicherers das Unternehmen und machen sich ein Bild davon, wir arbeiten in Zukunft aussehen wird. Die Wogen haben sich geglättet.
Konzepte für exzellente Ergebnisse in einer agilen Welt
Jeder hat schon einmal Fotos von Bürowelten in modernen Unternehmen gesehen, etwa bei Google. Offene, helle Räume, Spiel- und Sportmöglichkeiten, Duschen für Jogger, Kantinen und sogar ein Wäsche-Reinigungsservice sollen dabei helfen, die Arbeitszeit angenehm zu gestalten.
„So lässt es sich aushalten!“, denkt mancher vielleicht. Doch ist die Triebfeder für ein solches Angebot nicht das reine Wohlwollen. Im Vordergrund steht die Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen wollen und müssen ihre Räume effizient nutzen und sie wollen ihren Mitarbeitern ein Angebot machen, in dem sie sich austauschen und kreative Ideen entwickeln können.
Raumbedürfnisse - so individuell wie die Menschen selbst
Viele Mitarbeiter-Typen sprechen gut darauf an, vor allem Wechsel-Typen im Sinne des Riemann-Thomann-Modells. Sie lieben das Neue, den Reiz, die Phantasie, Spontanität, Ideenreichtum, das Unbekannte, Wagnisse, Abenteuer. Sie können sich gut auf veränderte Bedingungen einstellen und finden Lösungen abseits bekannter Wege. In der offenen Bürolandschaft leben sie auf. Dort finden sie den Raum für den Austausch, der ihre Kreativität beflügelt.
Mitarbeiter diesen Typs sind oft die kreativen Leistungsträger und Ideengeber einer agilen Organisation. Ihr „Spirit“ treibt das Unternehmen voran. Deshalb sind Unternehmen gut beraten, ihnen ein passendes Raumangebot zu machen.