Während sich Unternehmen erst noch auf den Weg machen, eine neue Kultur zu etablieren und alternative Karrierewege anzubieten, kommen aus dem Arbeitsmarkt Impulse, die den Prozess beschleunigen dürften.
- 87 Prozent der Mitarbeiter zwischen 20 und 34 haben mit Führung nichts im Sinn.
- 49 Prozent der Betriebe haben jetzt schon Probleme, Fachpositionen zu besetzen, darunter Führungspositionen.
- Sich mit Haut und Haar einem Unternehmen zu verschreiben, scheint sich für Mitarbeiter wenig zu lohnen. Mit einer gesunden Balance aus Anpassung und Eigenständigkeit sind sie erfolgreicher.
- Zu dieser geistigen Flexibilität passen alternative Karrieremodelle besser als starr vorgezeichnete Wege.
Erfahren Sie mehr aus den Studien, die wir für Sie aufbereitet haben:
Millenials: Wenig Interesse an Führung
Der Personaldienstleister ManpowerGroup hat in 25 Ländern 19.000 Berufstätige zwischen 20 und 34 nach ihren Karrierezielen gefragt. Nur 13 Prozent fühlen sich berufen, andere zu führen oder an der Spitze eines eigenen oder fremden Unternehmens zu stehen. 87 Prozent (!) haben mit Führung demnach nichts im Sinn. Die Notwendigkeit, über Rollen, Aufgaben und Karrieremodelle nachzudenken, erweist sich nicht nur als Anforderungen einer digitalen Welt. Junge Erwachsene haben andere Bilder von Karriere im Kopf, als die Generationen zuvor.
Karriereziele der Millennials
- 3% andere führen
- 4% an die Spitze eines Unternehmens gelangen
- 6% ein eigenes Unternehmen führen
- 13% Experte in einem Bereich sein
- 14% einen positiven Beitrag zum Ganzen leisten
- 27% viel Geld verdienen
- 33% mit tollen Menschen zusammen arbeiten
Führungspositionen bleiben jetzt schon vakant
Nach einer Umfrage des Personaldienstleisters ManpowerGroup haben bereits 49 Prozent der Betriebe massive Probleme, Fachpositionen zu besetzten. Facharbeiter, Vertriebsmitarbeiter und Ingenieure sind rar. Doch auch Managementpositionen bleiben oft lange unbesetzt.
Viele Unternehmen beklagen eine zu geringe Anzahl an Bewerbern und fehlende fachliche Passung. Experten raten dazu, auf die persönliche Passung zu setzen und in die fachliche Weiterbildung zu investieren.
Wer hat die besten Karrierechancen?
Der Frage sind zwei Wissenschaftler der Universität von Kalifornien nachgegangen. In ihrer Studie haben sie vier Mitarbeiter-Typen definiert:
- Unangepasste: Sie passen sich weder an die Unternehmenskultur an, noch sind sie in eine Kollegen-Clique integriert.
- Doppelt-Integrierte: Sie sind sowohl an die Unternehmenskultur angepasst als auch Teil einer Clique.
- Integrierte Nonkonformisten: Grenzen sich zwar von der Unternehmenskultur ab, sind aber in einer Clique integriert.
- Assimilierte Vermittler: Sind gut an die Kultur angepasst, jedoch nicht Teil einer Clique.
Die schlechtesten Chancen haben die Unangepassten. Am besten stellen sich assimilierte Vermittler. Die Wissenschaftler erklären sich deren Erfolg damit, dass sie gut zwischen den Gruppen vermitteln können, aber nicht zu eng an eine Clique gebunden sind.
Überraschend war das Ergebnis für die Doppelt-Integrierten: Sie stehen auf der zweitschlechtesten Stufe. Sich voll und ganz einem Unternehmen zu verschreiben, zahlt sich für sie offenbar nicht aus.