Have any questions?
+44 1234 567 890
Leader gleich Sinnstifter?
CHANGE 4 SUCCESS | Change Management Training Coaching Mediation
Wie leistungsfördernd sinnvolle Arbeit ist, hat sich herumgesprochen. „Sinnstiftende“ Führungskräfte sind en vogue. Doch wie tragfähig ist die Mission als Heilsbringer?
Sinn verspricht leistungsbereite Mitarbeiter
In den guten alten Zeiten hatten Mitarbeiter und ihre Firmen eine klare Vereinbarung: Die Mitarbeiter stellten Zeit und Knowhow zur Verfügung und dafür bekamen sie ein Entgelt. Über den Sinn der Arbeit hat niemand gesprochen. Auch damals gab es Mitarbeiter, die mehr hätten leisten können. Aber das war nicht bedeutsam: Die Firmen konnten die Lücke zwischen tatsächlich erbrachter und denkbarer Leistung finanziell auffangen.
Inzwischen ist der Wettbewerbsdruck dramatisch angestiegen. Nicht genug damit erleben Entscheider, dass Pläne von heute morgen schon überholt sind. Die Mitarbeiter-Führung per Zielvorgabe stößt an ihre Grenzen. Aus diesen Gründen brauchen Unternehmen Mitarbeiter, die sich engagieren, Verantwortung übernehmen und selbständig mitdenken. Flexibilität und Eigenverantwortung sind die Schlagworte unserer Tage.
Sinn ist für jeden etwas anderes
Auf die Art ist der Sinn ins Sichtfeld gerückt. Menschen können unter schwierigsten Bedingungen Erstaunliches leisten, wenn sie einen Sinn darin erkennen. Die Fachwelt ist begeistert: Im Sinn liegt scheinbar der geheime Schlüssel, der Mitarbeiter zu mehr Leistung motiviert.
Doch was bedeutet das, Sinn in der Arbeit zu finden. Auf den ersten Blick tun sich zwei Denkrichtungen auf:
- Die Arbeit dient dem Mitarbeiter als Vehikel.
Manche Mitarbeiter lassen sich auf eine langweilige, aber gut bezahlte Arbeit ein, weil sie andere Ziele verfolgen - etwa eine Familien zu gründen oder den Kindern eine gute Ausbildung zu finanzieren. - Der Sinn liegt im Arbeiten selbst.
Wer täglich zur Arbeit geht, tut das, was unsere Gesellschaft als gut und richtig anerkennt. Mit dem Arbeitsplatz bekommt der Tag eine Struktur, die Mitarbeiter haben soziale Kontakte und sie verdienen ihren Lebensunterhalt. Arbeit gibt ihnen Sicherheit.
Wenn aktuell in den Medien der Sinn der Arbeit diskutiert wird, sind diese beiden Aspekte nicht gemeint. Gefordert ist vielmehr, dass die Mitarbeiter Sinn in ihrer Arbeit finden. Darin liegt ein feiner, aber bedeutsamer Unterschied: Mitarbeiter sollen sich im Idealfall mit ihren Aufgaben identifizieren.
In einer solchen Konstellation sind Mitarbeiter ausgesprochen leistungsbereit. So viel ist richtig. Sie lässt sich jedoch nur schwer herbei führen. Sinn ist etwas sehr Persönliches und genau da liegt die Herausforderung: Er entsteht im Zusammenspiel von Ereignissen, Erlebnissen, Taten und persönlichen Werten.
Was Sinn für jeden Ihrer Mitarbeiter bedeutet, ist so individuell wie jeder Mitarbeiter selbst.
Führungskräfte können sinnvolle Rahmenbedingungen schaffen
Die Absicht, mit dem Arbeitsplatz Sinn zu stiften, bedeutet nichts Geringeres, als die Werte der Mitarbeiter, ihre Aufgaben und die Werte des Unternehmens zu harmonisieren. Wer zwei und zwei addieren kann, erkennt schnell, dass Manager nur die wenigsten dieser Größen beeinflussen können.
Den sinnstiftenden Auftrag können Führungskräfte deshalb getrost von sich weisen. Ganz ohne Einfluss sind sie jedoch nicht. Sie können eine Arbeitsumgebung gestalten, die die meisten Mitarbeiter als sinnvoll erleben. Sie können sich dem statistischen Mittel annähern – wenn Sie so wollen. Die Leistungsbereitschaft steigt im Durchschnitt, wenn Führungskräfte diese vier Hebel ziehen:
Arbeitsatmosphäre
Menschen sind soziale Wesen. Sie suchen die Gemeinschaft: Eine kollegiale Arbeitsatmosphäre, Wertschätzung und Teilhabe an Entscheidungen sind ihnen wichtig. Menschen wollen das Gefühl haben, dass sie etwas gestalten und beeinflussen können.
Bedeutung
Mitarbeiter wollen wissen, wozu ihre Arbeit gut ist und welchen Teil sie zum Gesamtergebnis beitragen. Dies zu verdeutlichen ist Aufgabe der Führungskräfte.
Passende Aufgaben
Der nächste Hebel liegt in einer sorgfältigen Personalauswahl: Mitarbeiter wollen sich als kompetent und erfolgreich erleben. Dies gelingt ihnen umso besser, je mehr sie ihre Stärken, Interessen und Ziele innerhalb ihres Arbeitsbereichs ausleben können. Eine gute Personalauswahl sorgt für zufriedene Mitarbeiter.
Das Unternehmen
Schlechte Arbeitsbedingungen, Ausbeutung und Umweltverschmutzung machen es Mitarbeitern schwer, stolz von ihrer Arbeit zu berichten. Die Bedeutung der Werte und Ziele eines Unternehmens wächst.
Oft sind Unternehmen mit einem sehr positiven und zustimmungsfähigen Ideal gegründet worden. Henry Ford etwa wollte bezahlbare Autos für jeden produzieren. Mit der Zeit gehen die Ideale jedoch verloren. Die Suche in den Anfängen eines Unternehmens lohnt sich jedoch. Hier lassen sich oft gute Geschichten finden, mit denen sich Mitarbeiter identifizieren können.