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Schlüssel zur Gelassenheit
CHANGE 4 SUCCESS | Change Management Training Coaching Mediation

Das alte Management kommt an seine Grenzen und das Neue ist noch nicht richtig da, schreibt Organisationsforscher Dr. Heinz Peter Wallner. Umso aufgeregter sind die Diskussionen um die Komplexität. Doch Komplexität ist etwas Natürliches und zeugt von Lebendigkeit, sagt Wallner.
Auch Organisationspsychologe Claus Otto Scharmer vom MIT in Boston widmet sich dem Thema in seinem Buch „Theorie U - Von der Zukunft her führen“. Sein Grundgedanke:
„Wie sich eine Situation entwickelt, hängt davon ab, wie man an sie herangeht, d. h. von den Erwartungen, aber auch von den „blinden Flecken“ in der Wahrnehmung der Beteiligten. „Von der Zukunft her führen“ bedeutet, Potenziale und Zukunftschancen zu erkennen und im Hinblick auf aktuelle Aufgaben zu erschließen.“
Doch wie können sich Führungskräfte ein neues Denken aneignen? Management-Ausbilder diskutieren bereits heute darüber, wie sie Führungskräfte an ihre neuen Aufgaben heranführen. Im „Fachgespräch über Managementbildung in turbulenten Zeiten“ geben Experten folgende Impulse:
- „Learning by Doing“ ist Trumpf: In der Ausbildung setzen sie auf erlebnisorientierte Didaktik, Retrospektive und Diskussion. Auch erfahrene Praktiker sollten auf den Erfahrungsaustausch setzen, um sich etwa die Mehrdeutigkeit einer Situation zu vergegenwärtigen.
- Es gibt keine Rezepte. Darum geht es ja gerade: Rezepte werden einer komplexen, volatilen, unsicheren und vieldeutigen Welt nicht gerecht. Deshalb braucht es Offenheit, sich herausfordern zu lassen und sich weiter zu entwickeln.
- Sich in der Theorie mit der Komplexität zu beschäftigen, dient dazu eine Sprache zu bilden. Erst dann kann man darüber reden.
- Der große Wurf, der langfristige Plan, das hohe Risiko haben sich überholt. Stattdessen gilt: Auf Sicht fahren. Ständig reflektieren, sich korrigieren und neu ausrichten. In der Nähe des Ziels bleiben und damit leben, es niemals punktgenau zu erreichen.
- Wichtig auch: Die Anzahl der Optionen vermehren anstatt sie ohne Not zu reduzieren. Handlungsspielräume bewahren und die Dinge lange genug in der Schwebe halten.
- Die Möglichkeit des Scheiterns einbeziehen: Rückzugmöglichkeiten erwägen und Experimente mit begrenztem Risiko wagen.
Komplexität ist normal, nicht etwa eine Krankheit unserer Zeit. Führungskräfte muten sich allerdings zu viel zu, wenn sie nach bisherigem Muster handeln wollen und einsame Entscheidungen treffen, das Ziel fest im Blick. Vielmehr kommt es darauf an, die Mitarbeiter ins Boot zu holen, Informationen zu sammeln und sich Zug um Zug dem Ziel zu nähern – immer in Abstimmung mit der aktuellen Situation.
Quelle:
- Evenett, S., Höfliger, R., Kammerlander, N., Böhm, S., Hieronymi, A., Qualifizierung für die VUCA-Welt, Ein Fachgespräch über Managementbildung in turbulenten Zeiten
http://ralph.hoefliger.itheca.com/sites/default/files/public/Ralph_Hoefliger/ralph_hoefliger_fachartikel_qualifizierung_fuer_die_vuca-welt_in_zoe_4_15.pdf - Wallner, Heinz Peter, Führung und Management sind im Umbruch – Was heute wichtig ist: Komplexität meistern!, http://hpwallner.at/2016/01/23/fuehrung-und-management-sind-im-umbruch-was-heute-wichtig-ist-komplexitaet-meistern/
- Literaturtipp
C. Otto Scharmer, Theorie U, Von der Zukunft her führen, 2009, Carl Auer Verlag, ISBN-13: 978-3896706799
http://www.amazon.de/Theorie-Von-Zukunft-her-f%C3%BChren/dp/3896706799 - C. Otto Scharmer, Theorie U, Von der Zukunft her führen, Excerpt,
http://www.credo.co.at/757007/Uploaded/admin|TheoryUVonderZukunftherfhren.pdf