Have any questions?
+44 1234 567 890
Vitalität & Zukunftsfähigkeit von Organisationen
CHANGE 4 SUCCESS | Change Management Training Coaching Mediation
Die Geheimnisse langfristiger Vitalität und Zukunftsfähigkeit für Unternehmen: Ergebnisse eine BCG Studie
Ständige Veränderungen, ein voller Tagesplan: Wer sein Tagesgeschäft im Griff behält, hat schon viel geleistet. Die strategische Dimension der Führungsarbeit bleibt dabei jedoch häufig auf der Strecke.
BCG - die Boston Consulting Group - sieht den Trend kritisch. In ihrem Artikel "Achieving Vitality in Turbulent Times" prognistiziert sie, dass die Hebel des unternehmerischen Erfolgs im kommenden Jahrzehnt andere sein werden als die heutigen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit taugt immer weniger als Indikator für zukünftigen Erfolg. Ein "Weiter so" kann es deshalb nicht geben.
Erfolgsindikatoren: Was geht, was bleibt
Auch wenn sich vieles ändert, eines bleibt: Für gesunde und vitale Unternehmen bleibt das Umsatzwachstum eine zentrale Größe. Doch dies zu erreichen, wird in Zukunft immer schwieriger. Die Gründe dazu sind etwa:
- Das langfristige Wirtschaftswachstum ist gesunken, und zwar als generelle Entwicklung. Aufgrund des demografischen Wandels wird sich dieser Trend fortsetzen.
- Zugleich nimmt das Geschäftstempo zu. Neue Geschäftsmodelle erschöpfen sich deshalb schneller und dynamisch wachsende Unternehmen fallen rascher auf das Durchschnittsniveau zurück.
- Die Volatilität des Wettbewerbs steigt.
Dennoch ist nachhaltiges Wachstum möglich: Die BCG untersuchte das Wachstum von Unternehmen über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg. Bei den Unternehmen mit der besten Performance machte das Umsatzwachstum mindestens dreiviertel der Aktionärsrendite aus.
Sogar im Abschwung erweist sich das Umsatzwachstum als der wichtigste Grund für die Outperformance - nicht etwa die Kostensenkung. Unternehmen, die während eines Abschwungs schneller wachsen als andere, wachsen auch im darauf folgenden Aufschwung tendenziell schneller.
"Vitaltität" als Messgröße
Die BCG hat in Zusammenarbeit mit dem Fortune Magazine einen Indikator für die Vitalität von Unternehmen entwickelt: den Fortune 50 Index.
In den Index gehen Faktoren ein, die langfristigen Erfolg nachweislich vorhersagen, darunter Größen wie das Marktpotential, Strategie, Technologie und Investition, Menschen und Struktur. Der Index stützt sich auf Finanzdaten ebenso wie auf nicht finanzielle Faktoren. Nachhaltigkeit und der soziale Wert etwa sind zunehmend mit langfristiger Leistungsfähigkeit verbunden.
Die Erfolgshebel der Outperformer
Vielfalt
Die steigende Wettbewerbsvolatilität begünstigt solche Unternehmen, die in der Lage sind, sich effektiv neu zu erfinden.
Gerade den großen und etablierten Unternehmen fällt dies allerdings schwer: Komplexität und Trägheit nehmen in den Organisationen mit der Zeit zu, weshalb Alter und Größe mit der Vitalität eines Unternehmens negativ korreliert. Sich neu zu erfinden wird zu einer Herausforderung.
Deshalb ist es gerade für etablierte Organisationen notwendig, Kapazitäten für kontinuierliche Innovation und Neuerfindungen bereitzustellen.
Zudem profitieren Unternehmen von Diversität, wobei die Untersuchung den Anteil an Frauen und Männern in den Fokus rückt. Die Belegschaft der Fortune 50-Unternehmen besteht zu einem Viertel aus Frauen. Sie liegen damit weit unter den 50-Prozent-Linie, zugleich jedoch höher als der 17-Prozent-Durchschnitt der übrigen Unternehmen.
Die geschlechtsspezifische Vielfalt ist ein Indikator für Innovationskraft: Die Unternehmen sind offenbar in der Lage, eine größere Vielfalt an Ideen zu erzeugen und sich für die Zukunft neu zu erfinden.
Perspektive
BCG hat den Wortlaut von Geschäftsberichten und SEC-Einreichungen analysiert: Unternehmen, die eine langfristige Perspektive entwickeln, stellen sich besser als die übrigen. Die Langfristigkeit und ein breiter Zweck sind wichtiger als die Konzentration auf kurzfristige Themen. Zusätzliche wirkt es sich positiv aus, wenn die Unternehmen in ihrer Strategie Unsicherheit und Komplexität berücksichtigen.
Weckruf für Europäer
Die heute leistungsstärksten Unternehmen sind nicht unbedingt die mit dem größten Potenzial für die Zukunft. Was in Zukunft wichtig wird, unterscheidet sich von dem, was heute zählt. Führungskräfte müssen ihr Geschäft deshalb durch die Gegenwart steuern und zugleich für die Zukunft neu erfinden.
Eine Veränderung des Mindsets tut Not, denn der Index weist eine bipolare Landschaft aus: Im Jahr 2019 liegen 88 Prozent der Fortune Future 50 in den USA oder in China. Selbst wenn man den Kreis größer zieht, werden Muster sichtbar, die Fragen zur dauerhaften Wettbewerbsfähigkeit der Europäer aufwerfen.
Quelle:
Martin Reeves , Gerry Hansell , Kevin Whitaker , Tom Deegan , and Hen Lotan: Achieving Vitality in Turbulent Times, October 21, 2019
Weiterbildung:
Agile Change Manager & Systemischer Organisationsentwickler