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Warum macht er´s nicht einfach? Weil Motivation von Motiven kommt!
CHANGE 4 SUCCESS | Change Management Training Coaching Mediation
Ihr Mitarbeiter „vergisst“ immer wieder seine Aufgaben? Sie werden staunen, weshalb.
Das kann doch nicht wahr sein! Die Aufgabe haben Sie Ihrem Mitarbeiter schon x-Mal erklärt. Und jetzt hat er sie schon wieder „vergessen“! Wieso macht er sie nicht? Was sollen Sie nur tun – noch einmal erklären? So wie immer?
Erst die Diagnose, dann die Therapie
Auch der neue Anlauf führt vermutlich nicht zum Ziel, denn das Verständnis scheint nicht das Problem zu sein. Es entspricht der hohen intrinsischen Motivation von Führungskräften, die notwendigen Dinge zu tun, wenn sie einmal verstanden sind. Doch sollten sie nicht von sich auf andere schließen. Natürlich wissen Sie das längst, doch im alltäglichen Trubel geht die Einsicht schon einmal verloren. Der Haken liegt an einer ganz anderen Stelle.
Um aus der Schleife herauszukommen, müssen Sie Ihren Mitarbeiter fragen. Und zwar ernsthaft fragen: Um was geht es? Wieso klappt es mit der einen Aufgabe gut und mit der anderen nicht? Wo liegt der Unterschied?
Wenn Ihr Mitarbeiter eine Aufgabe immer wieder „vergisst“, sitzt sie ihm wahrscheinlich quer. Sie fordert etwas von ihm, was er nicht zu leisten bereit ist.
Sie denken, dass die Arbeit nun einmal keine Spaßveranstaltung ist? Urteilen Sie nicht zu schnell: Wie wäre es für Sie, wenn Sie ab morgen Telefonakquise betreiben müssten. Jawohl, gemeint ist: Kaltakquise. Vielen Menschen treibt allein der Gedanke den Angstschweiß auf die Stirn. Anderen ist die Vorstellung ein Gräuel, etwas zu tun, was sie selbst als ungeheuer belästigend empfinden.
Chancen für die Veränderung
Wir sehen von anderen nur die äußere Hülle, das Handeln. Der größte Teil bleibt verborgen, wie die Motiv-Zwiebel von Steven Reiss verdeutlicht. Unter der Außenhaut verbergen sich die Fähigkeiten und Kenntnisse, Glaubenssätze und Werte sowie Identität und Motive.
Welche Chancen und Grenzen gibt es nun für die gewünschte Veränderung? Motive sind uns von Geburt an mit auf den Weg gegeben. Sie sind im hohen Maße zeitstabil. Einen Menschen, der sich aus tiefstem Herzen Harmonie und Zuwendung wünscht, machen sie nicht zu einem instinktsicheren Jäger.
Auf der Ebene der Werte und Glaubenssätze sieht es schon besser aus. Das Gefühl „Ich darf nicht stören“, kann ein gewichtiger Grund sein, die Telefonakquise abzulehnen. Menschen tun oder lassen Dinge nie ohne Grund. Wenn Ihr Mitarbeiter für nichts auf der Welt zum Telefonhörer greift, gibt es im Hintergrund mit Sicherheit eine Geschichte, die ihn davon abhält. Sie muss ihm noch nicht einmal bewusst sein, doch sein Unbewusstes setzt ihm unmissverständlich Grenzen: Lass die Finger vom Telefon! Grundsätzlich kann Ihr Mitarbeiter daran arbeiten, wenn er von der Notwendigkeit überzeugt ist. Von Heute auf Morgen bekommen Sie allerdings keinen Erfolg. Etwas Geduld muss sein.
Erst wenn die Motive, Werte und Glaubenssätze für eine Aufgabe sprechen, lohnt es sich, die Fähigkeiten zu schulen. Hier kann Erklärung helfen.
Nähe-Typen brauchen Ihre Aufmerksamkeit
Je stärker die Vertrauensbasis, umso besser öffnet sich Ihr Mitarbeiter und sagt von sich aus, was ihm liegt. Haben Sie ein wachsames Auge auf Nähe-Dauer-Typen, die Sie mit dem Riemann-Thomann-Modell kennengelernt haben: Nähe-Dauer-Typen verfügen über eine große Leidensfähigkeit. Sie trauen sich nicht, etwas abzulehnen, wenn Sie glauben, jemanden zu enttäuschen. Nicht mehr gemocht zu werden oder die Gruppe zu verlassen, der sie sich verbunden fühlen, ist ihnen ein fürchterlicher Gedanke. Distanz-Typen fällt es leichter, ihre eigenen Interessen zu vertreten.
Wer nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel. Sie kennen das Wort. Bedenken Sie, dass das Nicht-Verstehen nur ein Grund von mehreren ist, weshalb ein Mitarbeiter anders handelt als erwartet.
Quelle: Thomas Fritzsche, Raus aus der Erklärungsspirale, managerSeminare Heft 226, Januar 2017, Seiten 24 bis 31